Wir alle kennen sicherlich Stellen wie den Benrather Bahnhof. Also Orte, wo es traditionell nach Pisse stinkt. Das ist lästig, aber eigentlich auch irgendwie ein vertrautes Stück #Heimat. Doch es kann einen auch deutlich härter treffen: Eine Freundin von mir ist vor ein paar Jahren in eine Straße gezogen, in der die Stadt Essen Ginkgo-Bäume hat pflanzen lassen. Ginkgo sagt Ihr, das klingt doch toll exotisch und ziert auch ganz nett! Ja durchaus, nur leider hatte man offenbar übersehen, dass die ausgereiften Samenschalen der weiblichen Ginkgos nach Kotze riechen. Also nicht nur ein bisschen. Laut Wikipedia ist das ein Geruch nach Buttersäure, die riecht eigentlich weniger nach Kotze, sondern anders ekelhaft, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht stammt der Geruch also in Wirklichkeit vom Erbrochenen der Passanten, wer weiß?

Als ich das erste Mal davon gehört habe, musste ich furchtbar lachen und habe das für Anstellerei gehalten. Doch weit gefehlt, einige Zeit später bin auch ich in den Genuss des wahnsinnigen Kotzegestanks gekommen. Mein lieber Scholli! Da hätte mal lieber jemand vorher die Anleitung gelesen oder jemanden gefragt, der das schon mal gemacht hat.

Doch leider leider ist es nun vorbei mit meinen Scherzen über die Kotzebäume, denn die Stadt hat die weiblichen Gikgos kürzlich rigoros fällen lassen. Jetzt sieht die Straße zwar etwas gerupft aus, aber die Bewohner haben nun endlich wieder den Kopf frei, sich über all die anderen Kleinigkeiten aufzuregen. Schade irgendwie.

Interessant an der Sache ist, dass in Asien angeblich bevorzugt die weiblichen Ginkgos als Straßenbepflanzung angepflanzt werden. Das wirft natürlich die interessante Frage auf, ob Kotzegeruch in Asien möglicherweise weniger als Problem wahrgenommen wird? Irgendein Asienkenner anwesend?

Noch keine Kommentare

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.