Mein Kumpel Micha hat ein paar Zeilen zu Mario Kart 8 geschrieben, die ich so erstmal teile, aber natürlich will ich Euch nicht ein paar eigene Gedanken dazu vorenthalten.

Lange hats gedauert

Das letzte Mario Kart für eine stationäre Konsole erschien 2008 für die #Wii und hat mich, wie seine Vorgänger, ungezählte schöne Stunden bespaßt. Als #Nintendo mit der #Wii U um die Ecke kam, war dann weit und breit kein neues #Mario Kart in Sicht. Das war ein guter Grund für mich, keine Wii U zu kaufen, denn eine Nintendo-Konsole ohne Mario Kart ist irgendwie witzlos. Dass wir trotzdem schon vor dem Erscheinungstermin vom neuen Mario Kart eine gekauft haben, war dann auch eher ungewöhnlich. Wie auch immer, es wundert mich nicht, dass die Wii U sich derart schlecht verkauft, wenn sich Nintendo so lange Zeit mit #Mario Kart 8 lässt. Ich bin mir auch sicher: Wenn Mario Kart mal scheiße ist, geht Nintendo unter. Aber jetzt ist es ja da und die Zeit für den Untergang Nintendos ist noch nicht gekommen.

Quälende Ladezeiten

Die von Micha erwähnten Ladezeiten sind mir in der Tat auch schon sehr negativ aufgefallen. Das gilt aber auch für andere Wii-U-Spiele wie Donkey Kong Country. In Zeiten von SSDs bin ich einfach zu ungeduldig geworden und schaue einfach nicht gerne auf langweilig animierte Ladebildschirme. Das nervt vor jedem Rennen.

Steuerung

Die Steuerung gefällt mir insgesamt sehr gut, aber irgendwie vermisse ich echte Unterschiede zwischen den Fahrzeugen. Die haben auf dem Papier völlig unterschiedliche Charakteristiken, aber fahren sich fast alle ziemlich ähnlich. Ähnlich gut übrigens. Einige Moppets driften wie gewohnt viel viel zu scharf ein, aber mit allen anderen Fahrzeugen bin ich auf Anhieb fantastisch klar gekommen. Mit Nunchuck natürlich. Ich habe keine Ahnung, wie man mit dieser unfassbaren Bewegungssteuerung kontrolliert fahren soll. Auf der Wii wurde ich online manchmal von Leuten mit Lenkradsymbol übelst zersägt und ich frage mich bis heute, wie die das hinbekommen. Die Bewegungssteuerung bedeutet für mich vollständigen Kontrollverlust. Mit Nunchuck hingegen liege ich lässig auf dem Sofa und kann sogar beim Fahren Rosinen aus dem Studentenfutter picken, wenn es gerade mal locker zugeht (also immer im 50er Cup). Eine wirklich gute Idee war es, dass es wieder nur noch einen Driftmodus gibt und nicht mehr die erzwungene Auswahl zwischen von-alleine-wie-auf-Schienen-fahren und ohne-Driften-kommt-man-um-keine-Kurve-rum. Das ist einsteigerfreundlich, denn meiner Erfahrung nach trauen sich viele Leute nicht, die Automatik auszuschalten und fahren deswegen immer nur mit den langweiligen Stützrädern der Automatik.

50er Cup meiden

Apropos langweilig: Wie immer habe ich mit dem 50er Cup begonnen, weil ich ja alles der Reihe nach freispielen will. Der ist diesmal aber derart langweilig geraten, dass ich mir schon ernsthafte Sorgen gemacht habe, dass das so bleibt. Die mitunter fantastischen neuen Strecken entfalten erst ab dem 100er Cup ihre Schönheit. Im 50er bin ich die ganze Zeit alleine vor mich hin getuckert, gelegentlich kam mal ein blauer Panzer vorbei. Gähn. Im 100er Cup bekommen die Computergegner dagegen plötzlich Feuer. Nicht, dass ich dann nicht immer noch fast alle Rennen souverän gewinnen würde, aber ich konnte schon einen Vorgeschmack auf das bekommen, was mich im 150er Cup erwartet. Die KI nimmt konsequent Abkürzungen, nutzt ihre Extras schlau und fährt teilweise beängstigend schnell, sehr gerne in meinem Windschatten. Gut so.

Rubberbanding

Im Test bei golem.de stand, dass das Rubberbanding jetzt viel fairer zugeht, die Extraverteilung vor allem nicht so unfassbar viele blaue Panzer spendiert. Das stimmt. Sorgt aber leider dafür, dass man vorne jetzt nicht mal mehr Bananen bekommt, sondern meistens bloß diese elende Münzniete. Trotzdem stimme ich Micha zu, dass das Rubberbanding wirkungsvoll verhindert, dass man sich einen ordentlichen und verdienten Vorsprung herausfahren kann. Das ist aber sowieso egal, weil es keine Zeitanzeige mehr gibt, auch nicht nach dem Rennen. Das finde ich schon schade, andererseits sorgt das auch für weniger Frust bei schwächeren Mitspielern. Super bescheuert ist, dass die Karte der Strecke nur noch auf dem Wii U Controller angezeigt wird und zudem auch noch nutzlos und hässlich geraten ist. Das ist wirklich sehr ätzend und auch total unverständlich. Die Karte ist schon wichtig.

Highlights? Naja…

Dafür gibt es jetzt diese aufdringlichen Highlights. Ich weiß nicht, was sich Nintendo da erträumt, aber ich werde wohl eher nicht den einen superduper Abschuss mit einem Grünen Panzer über Bande kurz vor dem Zieleinlauf in diesem ominösen #Miiverse teilen. Was soll der Unsinn? Dafür wurde so ziemlich alles andere gestrichen. Keine nutzbare Karte, keine Zeitanzeige, keine Optionen, einfach ein Menü, ein paar Spielmodi, fertig. Reicht, aber kommt bei mir merkwürdig nackt rüber. Andererseits kann man die Teile an seinem Kart tauschen. Wozu ist mir nicht so recht klar geworden, aber es sieht lustig aus.

Charaktere

Was sich Nintenso bei den Charakteren gedacht hat, ist mir ein viel größeres Rätsel. Was soll das mit den ganzen Koopas? Und so sind die vielen anderen Fahrer hin? Das Fahrerfeld wirkt so irgendwie unangenehm steril. Immerhin sind Roy und Morton cool, weil sie coole Namen haben und lustig aussehen. Aber in ihrer Gesamtzahl sind die ganzen Koobas total bescheuert. Und Rosagold-Peach ist total gruselig.

Fazit

Und insgesamt? Ab dem 100er Cup ist das gute alte Mario Kart Feeling wieder da, das mit den schwitzenden Händen am Controller der Wahl. Und die Strecken sind brauchbar bis fantastisch. Das ist alles, was zählt. Schade finde ich, wie bei allen Vorgängern, dass es nur 16 alte Strecken gibt und es in meinen Augen weit größere Klassiker gab, als da in der Auswahl stecken. Es wäre so geil, wenn bei jedem neuen Mario Kart alle oder wenigstens deutlich mehr alte Strecken enthalten wären, gerne auch als DLC, dafür würde ich sofort eine Summe bezahlen, die ich lieber nicht nenne, um niemanden auf dumme Gedanken zu bringen.

Mario Kart FTW oder auch: Mario Kart 8 ist der Systemseller, auf den Nintendo dringend angewiesen ist. Lange hats gedauert.

Nachtrag 19.06.2014: Dieses Rubberbanding regt mich im Singleplayer unglaublich auf. Es gibt weniger blaue Panzer als früher, immerhin, aber wenn man etwas freispielen möchte und nur Computergegner hat, die im 150er schon recht flott unterwegs sind, dann nervt es einfach total, wenn man in der letzten Runde übelst zugerichtet wird und dann als 6. oder 7. Bananen bekommt. Was soll der Unsinn? Rubberbanding ist für frustrierte menschliche Mitspieler gedacht, nicht für sowieso gute Computergegner. Und wieso profitiere ich nicht davon, wenn ich böse durchgereicht werde?

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