Neulich musste ich feststellen, dass ein iPhone-User meine mit WhatsApp für Android verschickten Icons nicht sehen und auch keine eigenen senden kann. Mir erklärte dann jemand, dass man auf dem iPhone keine Smilies pro App braucht, weil es Smilie-Tastatur-Apps gibt, die überall funktionieren. Das klingt nachvollziehbar, wenn man auf der Apple-Insel lebt. Allerdings gerät man auf dieser Insel zunehmend in eine Minderheitensituation gegen den Rest der Welt (vgl. Linksverkehr). Ich verstehe ja, dass das durchaus im Sinne des Exklusivitätsgefühls der Apple-User ist, aber an den Schnittstellen will man doch nicht ständig an solche überflüssigen Grenzen stoßen (vgl. nicht Linksverkehr). Oder doch? iPhone-User sind groß darin, sich ihren goldenen Käfig schön zu reden. Wie werden da solche Grenzen empfunden?
Ein besseres Beispiel ist eigentlich der immer noch lächerlich winzige Bildschirm des iPhones. Genau wie bei der lächerlichen Auflösung der ersten iPhones erzählen einem iPhone-Besitzer allen Ernstes, dass 3,5" oder 480x320 ja locker ausreichen. Natürlich nur genau so lange, bis das neue iPhone 160px mehr hat als jeder Mittelklasse-Androide für ein Drittel der Kohle. Bei der Displaygröße erwarte ich ähnliches beim iPhone 5, das muss Apple einfach größer machen, denn den kleinsten Schwanz zu haben wird auf Dauer den wenigsten Kunden schmecken. Andere Beispiele: UMTS braucht ja eh keiner, EDGE braucht ja auch weniger Akku. GPS braucht ja eh keiner, WLAN-Ortung reicht ja auch. Multitasking braucht ja eh keiner, viel zu kompliziert und der Akku erst! Siri ist die einzige Spracherkennung auf der Welt und funktioniert total gut und fehlerfrei und checkt total, was man von ihr will. Von der monokulturellen Inhaltekontrolle will ich gar nicht anfangen.
Ich will nicht darauf hinaus, dass das iPhone scheiße ist und voll krass unterlegen, ey! Im Gegenteil setzt es seit bald 5 Jahren nicht weniger als stetig neue Industriemaßstäbe und ist eine Technologie- und Designikone. Aber bei all dem gibt #Apple seinen Kunden immer wieder dicke Kröten zu schlucken, wobei sich zu viele Besitzer in den Augen aller anderen um Kopf und Kragen reden, während sie ihre kognitive Dissonanz mit haarsträubend leicht durchschaubaren Argumentationsmustern zu überwinden suchen. Natürlich trifft das nicht auf alle iPhone-User zu, die Zahl nimmt nach meinem Gefühl auch stetig ab; aus er Ecke ist es sogar im letzten Jahr auffallend ruhig geworden. Aber es gibt sie noch und sie gehen auch noch lange nicht als wirre Einzelköpfe durch.
Meine Frage lautet nun: Ist denen das bewusst, wie lächerlich sie sich damit eigentlich machen? Für solch blindes Wegdiskutieren von Offensichtlichkeiten und Zurechtlegen bis Ignorieren der Realität gibt es ein Begriffspaar: Religiöser Eifer bzw. religiöse Verblendung. Ja, das Bild von Apple als Religion(sersatz) ist abgedroschen, aber nach meinem Verständnis von Religion liegt hier ganz klar etwas religiöses im vorrangig schlechtesten Sinne vor.
Wollte ich nur mal los werden, so ganz einseitig.
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