Mit dem Board Intel DH87RL aus dem c't-Bauvorschlag für einen besonders sparsamen PC aus der Ausgabe 19/2013 habe ich gute Erfahrungen gemacht, also habe ich den Bauvorschlag nun mal als Basis für einen WHS2011-basierten #Windows Home Server genutzt. Auf dem Board ist ein Steckplatz für eine mSATA-SSD vorhanden, also habe ich dort eine 120GB Crucial m500 aufgesteckt, die ungefähr das gleiche kostet, wie eine gleich große und vergleichbar gute 2,5"-SSD. Dazu zwei WD Red mit 2 und 4TB Speicher (die 4TB dient als Backup-Platte, die 2TB als Hauptstorage), 8GB Speicher, ein Core i3 4130 und ein passendes Gehäuse und wir haben einen sehr flotten und sehr sparsamen Home Server. Flott soll er vor allem sein, weil er neben seiner Hauptaufgabe noch ein paar Extraaufgaben bekommt, sonst würde es auch ein aktueller 50€-Pentium mit weniger Speicher tun. #WHS2011 auf Atom und 2GB Speicher habe ich zu Hause, fühlt sich an wie eine Strafarbeit, wenn man da mal was administrieren muss.

Die Installation des WHS2011 vom USB-Stick auf dem üblichen Weg scheitert direkt erst mal an der willkürlichen Mindestanforderung einer 160GB-Systemfestplatte. Lässt sich leicht umgehen, indem man Mit Shift-F10 eine Konsole öffnet, notpad.exe startet, die Datei X:\Sources\SKU\SERVERHOMEPREMIUM.def nach belieben bearbeitet und nach dem Speichern in der Konsole die wpshell.exe noch mal startet (siehe dieser Thread in der MCE-Community). Zack, läuft auch die Installation weiter.

Nächstes Problem: Der Server meckert bei der Einrichtung, dass er keine Netzwerkkarte gefunden hat und man eine installieren soll. Analog zu dieser Anleitung zur Installation von Windows Server 2012 mit einer Intel I217-V Netzwerkkarte konnte ich den Intel-Netzwerktreiber ohne Probleme installieren. Nur muss man, weil WHS2011 auf Windows 7 basiert, im Ordner NDIS62 statt NDIS63 operieren. Der Rest ist identisch bzw. ich konnte mir sogar das Hantieren mit bcdedit sparen. Ach ja, die aktuellen Intel-ProSet-Treiber entpacken sich nicht mehr einfach mit dem Schalter /e, aber das ist kein Problem, weil man während der Installer läuft, die Treiber im Temp-Ordner im Ordner RarSFX0 findet. Rauskopieren, die Datei PRO1000\Winx64\NDIS62\e1d62x64.inf entsprechend bearbeiten und dem Homeserver zur Installation geben. Läuft. Folgende Änderungen an der Datei sind nötig:

  1. Die drei Zeilen unterhalb von [ControlFlags] löschen
  2. Die drei Zeilen mit E153B aus der Sektion [Intel.NTamd64.6.1.1] ans Ende der folgenden Sektion [Intel.NTamd64.6.1] kopieren. Die Datei nun speichern und Notepad schließen.
  3. Über den Gerätemanager den Treiber manuell aus dem Ordner PRO1000\Winx64\NDIS62 installieren (ggf. Intel I217-V auswählen).
  4. Böse rote Signaturwarnung abnicken und die WHS2011-Installation fortsetzen.
  5. Wer mag, kann später im laufenden Windows die ProSet-Treiber über den normalen Installer installieren, das läuft dann einfach normal durch.

Das klingt alles lästiger, als es letztlich ist. Wer sich die Fummelei ersparen will, kauft bei #Intel Xeons und dazu passende Boards oder weicht auf AMD oder ein anderes Board mit anderer Netzwerkschnittstelle aus.

Danach erst mal alle Windows Updates einspielen und alle anderen #Treiber von der Intel-Website wie gewohnt installieren. Denkt vor allem daran – auch im AHCI-Betrieb – Intel Rapid Storage zu installieren, weil sonst der Prozessor nicht in die tiefen Schlafzustände wechselt und 5W zu viel verbraucht. Einige Stunden später hat man einen entspannt laufenden WHS2011. LightsOut nicht vergessen und ab dafür. Wake-on-LAN hat bei mir auf Anhieb geklappt, ebenso das Schlafenlegen und Auswecken mittels #LightsOut. Gut so.

Ach ja, bevor man die weiteren Platten formatiert und einbindet, sollte man in der Datenträgerverwaltung die automatisch angelegte zweite Partition D: entfernen und die Systempartition auf die gesamte SSD ausweiten. Das spart einem einiges Herumgefummel später.

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