Ergänzend zu meinem Artikel über billiger ferngesteuerte Autos möchte ich noch kurz eine möglicherweise interessante Information zum Thema ferngesteuerte Boote abwerfen. Ich hatte in meiner Laufbahn insgesamt drei ferngesteuerte Boote, weil das an sich nach Spaß klingt. In der Praxis haben sich alle drei aber aus verschiedenen Gründen als mehr oder weniger große Spaßbremsen entpuppt. Warum?

Das erste Boot war ein billiges Spielzeugboot für 24 Euro. Das war derart langsam, dass es wirklich nur für Kinder geeignet war. Zudem konnte man da nichts reparieren, was zum Problem wirrd, wenn man sich das Ruder abreißt oder den Propeller beschädigt, weil man zu nah am Ufer fährt. Das passiert schnell, weil das alles nicht wirklich stabil gebaut ist. Reden wir nicht weiter darüber.

Das zweite Boot war ein riesiges Billigteil von eBay (das hier) und es wurde allen Ernstes mit Bleiakkus geliefert. Die waren so schwer und so schwachbrüstig, dass nicht der Anflug von angemessener Geschwindigkeit erreicht wurde. Das Gewicht und dessen Verteilung ist bei Booten sehr kritisch, wie ich schnell feststellen konnte. An dem Boot habe ich etwas rumgebastelt und weiteres Geld investiert und dann war es sogar lustig flott unterwegs. Leider viel zu flott, denn auch das musste ich erst lernen: Ein für die Geschwindigkeit und die Rumpfform und Ruderausstattung zu leichtes Boot kentert sehr schnell. Da ich nicht gerne baden gehe und meine aus meinen Autos entnommenen Teile teurer als das ganze Boot waren, habe ich das Projekt aufgegeben.

Zwischenstand: Schnelle Boote sind sehr lustig, aber ohne einen sogenannten Flutkanal (oder eine ähnliche Einrichtung) muss man sehr vorsichtig fahren oder direkt in Badesachen zum See kommen. Ein Flutkanal sorgt dafür, dass das Boot sich selbstständig wieder umdreht, wenn es gekentert ist. In der Regel funktioniert das so, dass auf einer Seite ein Teil des Rumpfes voll Wasser läuft, wenn das Boot kopfüber im Wasser dümpelt. Dadurch wird diese Seite so schwer, dass der Auftrieb der anderen Seite das Boot umdreht. Richtig herum läuft das Wasser spätestens bei einem kräftigen Gasstoß einfach wieder raus und es geht weiter. Nun stellte sich leider heraus, dass Boote mit Flutkanal recht erstaunlich teuer sind, wir reden da von mehreren hundert Euro. Das ist mir zu viel für ein paar lustige Runden auf dem Schlossweiher, auch wenn diese Boote an sich schon schön sind und sicher auch ihr Geld wert.

Also kaufte ich Boot Nummer drei, ein Robbe Piranhia. Das ist relativ günstig gewesen und brachte einen passenden Motor bereits mit. Das ist wichtig, weil ein beliebiger Motor aus dem Autobereich funktionieren kann, aber nicht muss, weil er je nach Propeller zu heiß wird und man dann den richtigen Propeller finden muss und wieder rumeiert und Geld aus dem Fenster wirft. Also schnell ein Servo rein, einen Empfänger und einen Akku festgeschnallt und los gehts es. Erstaunlicherweise fährt das Boot wunderschön, geht nach wenigen Metern in eine stabile Gleitphase über und zieht dann flott und souverän seine Runden. Das wird leider schnell langweilig, immer so im Kreis fahren und schon da gibt es manchmal bei einem Windstoß diese Momente, wo man kurz schnappatmet, weil es fast kentert. Auch damit ging ich also baden und habe das daher jahrelang herumliegen gehabt. Erst neulich habe ich es wieder ausgegraben und fahrtüchtig gemacht und es macht nachwievor Spaß, aber wieder hätte ich fast baden müssen, weil es gekentert ist. Diesmal, weil ich den Grenzbereich austesten wollte und das geht wirklich sehr schnell. Wohlweislich habe ich das knapp vor dem Ufer gemacht und musste so nur kurz warten, bis der Wind es angelandet hat.

So viel Spaß das Herumgefahre jetzt auch macht, wenn die Angst ständig mitfährt, ist die Sache nur halb so lustig. Hinzu kommt, dass man immer Zuschauer hat und man ahnt schon, dass die meisten von denen nur darauf warten, dass man die Sache übertreibt und vor Publikum baden gehen muss. Das letzte Mal, dass ich im Benrather Schlossweiher baden ging, habe ich mir an einer Scherbe übel den Fuß aufgeschlitzt, mein Bedarf für Wiederholungen ist also eng begrenzt.

Doch nun fand ich im Rahmen meiner Recherchen zu billigen ferngesteuerten Autos auch ein vielversprechendes billiges ferngesteuertes Boot bei Amazon, das tatsächlich einen Flutkanal hat. Oder zumindest einen Mechanismus, der das gleiche bewirkt. Auf dem Produktvideo ist das gut zu sehen. Und das Boot sieht dort auch angemessen flott aus, dass ich versucht bin, die 50 Euro mal zu investieren. Es handelt sich übrigens um dieses Boot hier (kein Affiliate-Link), eigentlich heißt das JJRC Latitude und darunter findet man bei YouTube etwa dieses Video. Ich sag ja, das sieht lustig aus und für 50 Euro kann man hier so viel nicht falsch machen.

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