Vor ein paar Wochen kam in der Blogger-Szene die Diskussion auf, ob die Kommentarfunktion als gescheitert anzusehen ist, weil die Kommentarkultur untergegangen ist. Losgetreten hat das, wenn ich das richtig sehe, netzpolitik.org mit dem Beitrag "Einfach mal die Kommentare schließen?". Für mein #Blog lautet die Antwort ganz klar ja und nein, denn eine echte Kommentarkultur hat es hier noch nie gegeben (ich hatte schon immer weniger Kommentare als Beiträge). Aber selbst die wenigen Kommentare, die reingekommen sind, sind von eher durchwachsener Qualität. Da gibt es die einen, die dieses Blog für ein Supportforum halten und einfach mal irgendwelche lose mit dem Thema des Beitrags zusammenhängende Fragen in den Raum stellen. Dann gibt es die, die einfach irgendeine Hirnscheiße abladen wollen. Dann wiederum gibt es Leute, die den jeweiligen Beitrag intellektuell nicht ganz durchdrungen haben und meinen, mir in irgendwelchen Einzelaspekten widersprechen zu müssen, um die es in dem Eintrag eigentlich gar nicht wirklich ging oder die – noch besser – in gar keinem Widerspruch stehen, wenn man meinen Gedankengang zu Ende verfolgt hätte. Und dann ist da noch der #Spam, momentan habe ich (trotz re:Captcha) wieder 10 Spamkommentare pro Tag am Bein, die ich alle anschauen und löschen muss. Und dann kommt gefühlt pro Jahr ein einziger wertvoller Kommentar rein, der die Welt nach vorne bringt. Um die ist es sehr sehr schade, aber deren Anteil ist so gering, dass sich ein Weiterbetrieb der Kommentarfunktion einfach nicht lohnt. Mir geht das alles sowas von auf den Sack. Es ist nicht, dass ich keinen angemessenen Widerspruch hören möchte oder so, aber ich möchte auch keinen allzu tiefen Blick in die Dummheit mancher Leute wagen. Und leider passiert genau das häufiger, als dass Kommentare ein Quell von Inspiration sind. Also weg damit. Eine große Erleichterung.

Wer mir Feedback geben will, kann das weiterhin über genug andere Kanäle tun.

Grundsätzlich lese ich übrigens auch anderswo keine Kommentare (mehr). In Online-Presseerzeugnissen schon mal gar nicht, da herrscht eine unerträgliche Mischung aus Dummheit, Stammtisch, Trollerei und Hetze vor (passend dazu dieser Artikel im Postillon). Aber auch in Blogs kann ich Kommentare nicht mehr ertragen, es scheint so, als wäre tatsächlich die Kommentarkultur untergegangen und alle Kommentatoren, die wertvolles beizutragen hatten, sich voller Ekel abgewendet hätten. Übrig sind nur noch Trolle, Hetzer und Idioten geblieben. Das ist je nach Blog mal schlimmer, mal weniger schlimm, aber Kommentarkultur habe ich lange nicht mehr gesehen. Schade eigentlich.

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